Wer einmal auf dem ehemaligen Fabrikgelände am Silbersee in Moers war, wird diesen Besuch nicht mehr vergessen.
Ungewöhnliche Räume, vom Loft bis zu elegant ausgestatteten Büros der hier ansässigen Firmen, findet man in dieser Industriekulisse. Die imposanten Gebäude haben durch die unterschiedliche Nutzung ein breites Spektrum an architektonischen Besonderheiten erhalten. Das 15.000 m² große Gelände der ehemaligen Brennerei, mit Park und altem Baumbestand, direkt an einem wunderschönen See, eignet sich durch diese außergewöhnliche Lage als besonderer Ausstellungsort.
Um eine Veranstaltung wie das SEEWERK auf die Beine zu stellen, benötigt man, neben geeigneten Räumen, auch eine gehörige Portion Enthusiasmus. Dies alles fügte sich vor 9 Jahren zusammen. Das SEEWERK-Team plante eine private Feier und lud zu diesem Termin einige befreundete Künstler ein, ihre Werke auf dem Gelände auszustellen. Die Resonanz der Besucher auf die ausgestellte Kunst in diesem besonderen Ambiente war so groß, dass spontan die Idee entstand, hieraus eine eigene Kunstausstellung zu entwickeln, die der Öffentlichkeit zugänglich sein sollte. Die zweite Ausstellung wurde zu einem außergewöhnlichen Erfolg mit großem Publikumsinteresse. Dies bestärkte das Team, daraus jährliche Veranstaltungen zu entwickeln.
Das Seewerk bietet mit seinen großen Ausstellungen ein Forum für zeitgenössische Kunst. Das Konzept ist eine Mischung aus arrivierter und junger Kunst, verbunden mit begleitenden Aktionen wie Musik, Performances und einem Kinderprogramm.
Bei der Auswahl der hier in der Region verwurzelten Künstler mit überregionaler und internationaler Bekanntheit, legt das SEEWERK-Team Wert auf anerkannte Qualität. Die ausstellenden Künstler werden nach Besichtigung ihrer Werke in den Ateliers ausgesucht. So entstand auch die Zusammenarbeit mit der Kunstakademie Düsseldorf, der bei mehreren Ausstellungen für eine ausgewählte Klasse Ausstellungsfläche zur Verfügung gestellt wurde.
Die Veranstaltungen sind mittlerweile ein fester Bestandteil der Kulturszene im Rheinland und immer mehr namhafte Künstler zeigen Interesse bei den SEEWERK Ausstellungen dabei zu sein. Dieser Erfolg spornt das Team weiter an, das Projekt Jahr für Jahr weiter zu entwickeln und immer wieder neue Highlights zu setzen.
Niederrhein Kunstbiennale
Im Oktober 2008 gab es den ersten Kontakt zwischen dem Kulturraum Niederrhein e. V. und dem SEEWERK. Hintergrund war die Teilnahme des SEEWERKS am Projekt „different places – different stories“, ein Gemeinschaftsprojekt des Odapark Venray in den Niederlanden, des Kulturraum Niederrhein e.V. und den mitwirkenden Gemeinden und Veranstaltern zwischen Rhein und Maas. 20 Kunstprojekte im öffentlichen Raum wurden in diesem Rahmen im August bis November 2009 realisiert.
Das SEEWERK war als Mitveranstalter in Kooperation mit dem Kulturbüro der Stadt Moers verantwortlich für zwei Beiträge, die in die jährliche Ausstellung des SEEWERKS integriert wurden. Meisterschüler von Prof. Christian Megert bespielten das SEEWERK Gelände rund um den Silbersee. Daher lag es nah auch Megert Absolventen für „different places – different stories“ einzuladen. Gewonnen werden konnten zwei hochkarätige Künstler mit überzeugenden, individuellen Ansätzen: Kai Rheineck realisierte seine architektonische Skulptur „Bautend es ruhenden Verkehrs“ auf dem Gelände des SEEWERK Skulpturenparks und Keisuke Matsuura bespielte die Kulturinsel Nepix Kull im Schlosspark Moers mit seiner Installation „Weiße Nepix“. Für die offizielle Eröffnung des internationalen Großprojektes auf deutscher Seite wurde vom Kulturraum Niederrhein das SEEWERK als Ort ausgewählt.