Skulpturenpark – Irmin Kamp

Das SEEWERK in Moers
Privatinitiative und Forum für zeitgenössische Kunst
Claudia Rinke

[…] Einen besonderen Schwerpunkt bilden die Plastiken der Düsseldorfer Bildhauerin und ehemaligen Kunstakademieprofessorin und -leiterin Irmin Kamp. Fünfzehn ihrer großen Arbeiten, die meist aus Polyester oder ähnlichen Materialien gefertigt sind, wurden 2008 auf dem Gelände des SEEWERKs präsentiert.

Irmin Kamps abstrakte Formensprache steht im starken Kontrast zu den wilden organischen Formen der Natur, ergänzen sich aber auch gegenseitig zu einer „eigenwillige(n), fast poppige(n) Landschaftsarchitektur“. Die Künstlerin Kamp bedient sich der Formensprache der Natur und reduziert diese fast bis zur Unkenntlichkeit und baut ihre Plastiken in strenger Reihung auf. Damit sind diese Arbeiten geradezu dafür geschaffen, in der Natur präsentiert zu werden und entfalten erst hier ihre subversive Kraft. Als Ausstellungsorte nutzt sie freie Grünflächen, ihre Arbeiten ranken sich aber auch neben den Bäumen im Park empor und verschmelzen mit dem Geäst. Insbesondere hervorzuheben ist die Installation der fünf „Zwiebeltürme“ im Silbersee. Die weißen, spitzzulaufenden, riesigen Kugeln scheinen schwerelos auf der Wasseroberfläche des Sees zu schweben. Mit Unterstützung des LVR werden in diesem Jahr auf einem weiteren Gelände die ersten zwei Plastiken („Trees“, 1970 und „Black Mushrooms“, 1974) von Irmin Kamp dauerhaft aufgebaut und bilden den Grundstock eines eigenen Kampschen Skulpturenparks am Silbersee.

Das SEEWERK in Moers ist kein Ort des Stillstands und der stillen Präsentation von Kunst. Es ist ein aktiver Ort der Kunstproduktion und des Austausches. Mit den jährlichen Ausstellungsaktivitäten und der ständigen Erweiterung des Skulpturenparks und der Arbeiten auf dem gesamten Gelände wird dieser aus privater Initiative geschaffene und betriebene Kunstort weiterentwickelt.


2008: Irmin Kamp – Plastiken am Silbersee